Anlagenmonitoring und Betriebsoptimierung eines Bürogebäudes in Santiago de Chile

Bearbeitung
Dipl.-Ing. Steen Hargus

Der „Businesspark“ entsteht im Norden von Santiago de Chile und umfasst verschiedene Einzelgebäude. Das erste Gebäude das errichtet wurde, ist die Firmenzentrale des Unternehmens TRANSOCEANICA. Zurzeit wird ein weiteres Bürogebäude mit einem innovativen Energiekonzept zur Gebäudekühlung und -heizung durch die Nutzung von Wärmepumpentechnik und dezentraler Lüftung geplant. Das Gebäude nimmt – gemessen an dem in Chile üblichen energetischen Baustandard – eine Vorreiterrolle ein.

Das Energiekonzept zeichnet sich maßgeblich durch die Nutzung fassadenintegrierter Lüftungsgeräte (FSL) aus. Diese werden auch für eine sog. Nachtauskühlung genutzt. Aufgrund der hohen Temperaturdifferenz zwischen Tag und Nacht ist im Sommer die Nutzung der Außenluft zur Gebäudekühlung besonders effizient. Dafür werden Geschossdecken ohne Deckenabhängung konzipiert, die die notwendige thermische Speichermasse bereitstellen.

Für die weitere Kälte- und Wärmeversorgung stehen eine Luft-Kältemaschine und eine reversible Luft-Wärmepumpe zur Verfügung. Zur Einhaltung der hohen geforderten Raumluftqualität wird das Gebäude über die FSL-Geräte belüftet. Die freie Fensterlüftung ist außerdem möglich.

Während der Entwurfsplanung wurde großer Wert auf die Reduktion der solaren und internen Lasten und einer gleichzeitig hohen Tageslichtausnutzung gelegt. Es wurde daher ein feststehender Sonnenschutz konzipiert, der ohne bewegliche Sonnenschutzeinrichtungen funktioniert und den Anforderungen an einfache Lösungen entspricht.

Die Versorgung mit Kühl- und Heizwasser erfolgt über ein Ringsystem, welches sämtliche dezentralen Geräte im gesamten Gebäude anschließt.

Eine Photovoltaikanlage deckt die gesamte Stromgrundlast des Gebäudes ab. Zusätzliche Li-Io-Speicher puffern Strom und erhöhen den Selbstnutzungsanteil des regenerativ erzeugten Stroms.

Laufzeit
03/2014 – 10/2017

Förderung
Empresas Transoceánica, Chile